FETTE PALETTE no.3
Julians
Randnotiz
Bisher stand FETTE PALETTE für funky und wild und laut. Doch eigentlich wollen wir generell Einzigartigem eine Bühne geben. Diesmal haben wir einen Kaffee gefunden, der das auf eine ganz andere Art und Weise zeigt. Es handelt sich um einen kolumbianischen Kaffee der berühmten Finca Bet-el. Ein gewaschener Castillo. Anaerob fermentiert. Unsere erste Reaktion war: Was ist denn das? Entgegen den letzten Paletten unheimlich clean und weich. Weniger laut, aber so süß. Mich hat der Kaffee vor allem an den billigen Pfirsich-Eistee erinnert, den ich als Kind so geliebt habe. Auf eine gute Weise (Autsch!). Und irgendwie etwas parfümiert. Insgesamt ruft er gelbe und rosa /pinke Assoziationen hervor. Ein bisschen wie Diego Bermudez. Aber irgendwie auch nicht. Mega besonders auf jeden Fall. Ich bin sau gespannt, was ihr sagt! Viel Spaß beim Probieren dieses einzigartigen Kaffees!
FETTE PALETTE no. 3 – Spritzige, extrem sweete und super cleane Filterröstung aus Kolumbien.
Colombia at it’s best! Die FETTE PALETTE no.3 ist ein Erlebnis. Trotz der anaeroben Fermentierung hat dieser Kaffee, neben einer umwerfenden Süße, florale Noten und schmeckt super fein und samtig weich. Pfirsich-Eistee trifft auf Vanille mit einem Hauch Rose – spektakulär lecker!
Die Bohnen stammen von der berühmten Finca Bet-el im Valle del Cauca im Nordwesten Kolumbiens. Die Region, die eines der Epizentren des kolumbianischen bewaffneten Konflikts war, hat heute eine Menge zu bieten. Valle del Cauca liegt an der Pazifikküste des Landes und grenzt an Chocó, Tolima und Cauca. Der Fluss Cauca fließt durch das Tal, welches deshalb als eine der fruchtbarsten Regionen Kolumbiens gilt. So spielt der Cauca natürlich auch für den Kaffeeanbau eine fundamentale Rolle. Die Landwirte in der Region sind sich der Bedeutung des Wassermanagements, umweltfreundlicher Anbaumethoden und des Schutzes der natürlichen Ressourcen der Region sehr bewusst.
Ein gutes Beispiel ist hier die Finca Bet-el in der Gemeinde Calima von Kaffeeproduzent César Ledesma. César konzentriert sich auf seiner agroforstwirtschaftlichen Plantage auf die Produktion von außergewöhnlichen Microlots. Die Vision, das Ökosystem zu schützen, ist auf der Finca offensichtlich. Der Kaffee wächst buchstäblich mitten in der üppigen Natur. Hunderte verschiedener Vogelarten fliegen über die Farm, auf der Varietäten wie Pink Bourbon, Sudan Rume, Geisha, Yellow Tabi und Castillo gedeihen. Césars Fokus auf den Erhalt und die Pflege des Ökosystems innerhalb der Farm hat ihm ermöglicht, komplett auf den Einsatz von Pestiziden zu verzichten. Außerdem legt er Wert auf Nachernteverfahren, die weniger Wasser verbrauchen, und trocknet die Bohnen mit Methoden, die das Wasser aus dem Trocknungsprozess wieder in die Natur zurückführen.
Wir freuen uns, mit der FETTE PALETTE no.3 für euch einen anaerobic washed Castillo von César rösten zu können. Die Kirschen sind sorgfältig von Hand gepflückt und selektiert, 72 Stunden lang in einem Wassertank anaerob fermentiert worden. Der Kniff bei dieser Aufbereitung ist , dass das Wasser im Tank immer für mehrere Chargen verwendet wird. Nach der Fermentierung wurde der Kaffee entpulpt, sorgfältig von der Mucilage befreit und zum Trocknen ausgelegt. Das Ergebnis ist eine komplexe, außergewöhnlich cleane Tasse mit einer spritzigen Säure und einem sehr süßen und samtweichen Körper. Die Fermentierung ist wahrnehmbar aber nicht zu dominant – Einfach ein sehr feiner Kaffee!
Wir haben von dieser Bohne nur einen 35 Kilo Sack von César kaufen können. BE QUICK!
Julians Brühempfehlung:
Wir haben hier wieder einen aufwendig aufbereiteten Kaffee, der gut bei recht niedrigen Extraktionen funktioniert. Entsprechend würde ich mit einer eher engeren Ratio arbeiten (mit 1:15 war ich sehr zufrieden). Temperatursensibel ist der Kaffee nicht. Kann man mit spielen. War mit 90°C ebenso super, wie mit 95°C.
Die Säurestruktur ist sehr fein. Weiches Wasser mit nicht zu viel Bicarbonat lohnt sich, um diese besonders zu betonen. Ist aber kein muss, wenn man sich etwas Gemütlicheres wünscht.
Insgesamt ist der Kaffee recht leicht zu brühen und er funktioniert trotz der hellen Röstung wunderbar als Espresso. Viel Spaß damit!
Mögliches Brühbeispiel:
16g in, mittlerer Mahlgrad (25 Clicks auf der Commandante im V60, Kalita z.B. würde ich wahrscheinlich etwas feiner gehen)
240g gefiltertes Wasser
Nach dem Bloom (50g) 4 weitere Pours (50,50,50,40g) alle 30 Sekunden, enjoy!
AEROPRESS
FILTERKAFFEE
