Kaffee in Oaxaca - Ein Reisebericht Teil 1

Kaffee in Oaxaca - Ein Reisebericht Teil 1

Kaffeereise nach Oaxaca.

Mitte Februar 2023 war es endlich mal wieder soweit: Wir von Heilandt waren dort, wo der Kaffee wächst. Genauer gesagt in Oaxaca in Mexiko. Hier der erste Teil unseres Reiseberichts.

 

Inhaltsverzeichnis

Erste Eindrücke in Oaxaca City

Besuch der Dry Mill Untao und die aktuelle Situation für Kaffeeanbau in Mexiko

 

Erste Eindrücke in Oaxaca City

Los ging es von Düsseldorf über Madrid nach Mexico City und von dort weiter nach Oaxaca, wo wir am Flughafen von unserem Partner Thomas Pingen von Red Beetle Coffee Lab in Empfang genommen wurden. Thomas hat in den letzten 10 Jahren im Süden des Bundesstaates gelebt. Seine über die Jahre sorgfältig aufgebauten Kontakte in Mexiko, Guatemala und Peru versetzen uns in die glückliche Lage, Kaffee so direkt wie möglich einzukaufen.

 

Seine Arbeit mit den Kaffeeproduzent:innen vor Ort und endlich selbst den Anbau und die Ernte von Kaffee mitzuerleben, war für Moritz, Bernhard, Basti und mich eine eindrucksvolle Erfahrung. Moritz war bis dato der einzige von uns, der seit seiner Reise mit Phillip und Thomas nach Peru und seinem ersten Kontakt mit Kaffee in Costa Rica nicht zum ersten Mal in eine Kaffeekirsche gebissen hat.

 

Um zu realisieren, dass wir es tatsächlich nach Mexiko geschafft hatten, war Oaxaca City für die ersten zwei Tage unser Zuhause. Obwohl der Bundesstaat Oaxaca eher zu den ärmeren Regionen Mexikos gehört, strahlt die Hauptstadt und entwickelt sich zu einem Geheimtipp für Reisende. Der Tourismus bringt Geld in die Region, fördert aber natürlich auch die Gentrifizierung der Stadt. Die bunten, einstöckigen Häuser, die vibrierenden Mercados, die guten Restaurants und Mezcal-Bars machen es einem leicht, sich sofort wohl zu fühlen. Schnell fanden wir auch einige Specialty Coffee Shops - allein zwei in unmittelbarer Nähe unseres Hotels. Hier kamen wir ausschließlich in den Genuss mexikanischer Kaffees - für uns ein erstes Zeichen, dass sich in Sachen Kaffee in Mexiko etwas tut.

Besuch der Dry Mill Untao und die aktuelle Situation für Kaffeeanbau in Mexiko

Unser erster Kontakt mit Kaffee ist bei der Dry Mill Untao in der Nähe von Oaxaca City. Hier wird der Rohkaffee, den wir in Oaxaca einkaufen, vom Parchment, dem Pergamenthäutchen, das die Bohnen nach der Aufbereitung noch umhüllt, befreit, sortiert und für den Transport in Säcke verpackt.

 

Die Koordination des Transports zum Hafen in Veracruz, die Verschiffung bis zur Ankunft in unserem Lager in Köln übernimmt mein Kollege Basti in Absprache mit Untao. Für uns, aber vor allem natürlich für Basti, war es sehr spannend, die Betreiber:innen von Untao nun endlich einmal vor Ort besuchen und persönlich kennenlernen zu können.

 

In den letzten Jahrzehnten vom Kaffeerost geplagt, ist die Kaffeeproduktion in Mexiko fast zum Erliegen gekommen und große Plantagen liegen heute brach. Viele der Kaffeeproduzent:innen, die noch aktiv Anbau betreiben, haben oft nur wenige Hektar Land.

 

Gerade wenn die Ernte dann nur von den Coyotes, die Einkäufer der Kaffeeindustrie, zu niedrigsten Preisen aufgekauft wird und das Wissen über Alternativen fehlt, lohnt sich die harte Arbeit für die Fincas kaum.

 

Umso schöner ist es zu sehen, dass sich hier dank der Arbeit von Menschen wie Thomas und seinen Partner:innen Spezialitätenkaffee immer mehr etabliert und neben dem Verkauf an internationale Specialty Coffee Röstereien auch auf dem lokalen Markt seinen Platz findet.

 

Da gibt es die großen Namen wie Enrique López von der Finca Chelín, die auch den umliegenden kleineren Produzent:innen ein Begriff sind. Aber allein die Tatsache, dass es sich bei der Finca Chelín um eine richtige Finca mit entsprechender Größe handelt, unterscheidet sie von den Menschen, die in der Region ebenfalls Kaffee, allerdings in Kleinstmengen, anbauen.

 

Meine Vorstellung von einer Kaffeeplantage wich stark von der Realität in Oaxaca ab. Im Laufe der Jahre habe ich Thomas immer mal wieder nach Fotos von Kaffeepflanzen in Oaxaca gefragt und mich gewundert, warum er mir diese wunderschönen Bilder von nebelverhangenen Bergwäldern schickt.

 

Und obwohl er mir immer wieder erzählte, dass es kaum eine Region gäbe, in der der Kaffeeanbau biodiverser, also einfach in den Wald integriert sei, wurde mir das erst so richtig klar, als wir im ersten Wald mit Kaffeepflanzen an steilen Hängen standen.

 

 

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