
Nápoles Filter

Phillips
Randnotiz
Wir haben lange nach einem Tabi gesucht, der uns wirklich begeistert – jetzt ist er da. Unser erster.
Direkt von Wilmer Galindez aus San Agustín. Guave, Mandarine, Himbeere – so lebendig, so klar. Nápoles erinnert uns daran, warum wir lieben, was wir tun. Tabi ist eine Varietät für Idealist:innen – robust im Anbau, komplex in der Tasse. Und genau das schmeckt man bei Nápoles.
Wilmer Galindez hat hier einen Kaffee geschaffen, der floral beginnt, fruchtig trägt und mit jedem Schluck Lust auf mehr macht.
NÁPOLES – Dynamischer, sehr süffiger Filterkaffee aus Kolumbien.
Kolumbianischer Kaffee ist nicht erst seit gestern omnipräsent – und das zu Recht! So stammt auch unsere Filterröstung NÁPOLES aus Kolumbien. Sie ist ein äußerst leckerer und zugleich komplexer Kaffee, der uns alle in die Knie gehen lässt, seitdem wir ihn dank Semilla zum ersten Mal probieren konnten. Er ist saftig und süß mit einer hervorragend eingebetteten Säure, die auf der Zunge prickelt. Wir haben Guave, Mandarine und Himbeere als geschmackliche Orientierung angegeben. Ein genialer Kaffee!
Wilmer Galindez ist der Mann hinter diesen Bohnen, die im Südwesten Kolumbiens in San Agustin in der Provinz Huila wachsen. Wilmers Geschichte und sein Kaffee haben unsere Direkthandelspartner von Semilla vor ein paar Jahren total umgehauen. Das Hauptziel von Semilla besteht darin, mit Kleinstfarmen in Kontakt zu treten, die sich am Rande des Kaffeeversorgungssystems und somit außerhalb des internationalen Spezialitätenmarktes befinden. Um sich von einem Ort, an dem nur Kaffee angebaut wird, zu einem Ort zu entwickeln, von dem aus man unter eigenem Namen exportieren kann, braucht man Überzeugung, Fokus und die Bereitschaft, ein Ziel trotz aller Hindernisse nicht aufzugeben. All dies besitzt Wilmer in Hülle und Fülle. Er ist auf einer Kaffeeplantage aufgewachsen und seine Familie hatte nach dem Tod des Vaters mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen. Wilmers Familie verließ die Finca, doch Wilmer blieb. Im Jahr 2021 bot sich ihm die Möglichkeit, auf Specialty Coffee umzustellen, und er ergriff die Chance, auch wenn dies vor allem zu Beginn mit viel Arbeit einherging.
Innerhalb von drei Jahren hatte Wilmer den Familienhof wieder aufgebaut und fast alle Schulden getilgt. Als die Familie plötzlich die Rückgabe des Hofs forderte, gab Wilmer ihn auf und kaufte mit neuen Schulden ein nahegelegenes, drei Hektar großes Stück unerschlossenen Berg-Urwald. Vier Jahre lang arbeitete er tagsüber auf anderen Fincas und abends auf seinem eigenen Land. Innerhalb von sechs Monaten kultivierte er die Fläche mit Machete und Unkrautfräse und pflanzte 3.000 San-Bernardo-, 1.700 Pink-Bourbon- und 2.000 Tabi-Bäume.
Trotz aller Rückschläge blieb er unbeirrt. 2021 hatte er bereits ein eigenes Beneficio gebaut und Strom installiert. 2024 konnte er den Familienhof zurückkaufen, beide Flächen verbinden und weiter investieren. Seine Familie lebt wieder bei ihm. Als Nächstes plant er ein Seilbahnsystem zum Transport der Kirschen – ein weiterer Beweis für seine beeindruckende Weitsicht.
NÁPOLES nennt er seine 3 Hektar große Finca, von der dieser Kaffee stammt. Wir konnten die Varietät Tabi von ihm kaufen – für uns eine Premiere, über die wir richtig begeistert sind!
Diese im Jahr 2002 im Rahmen der kolumbianischen Bemühungen zur Bekämpfung des Kaffeerosts auf den Markt gebrachte Varietät ist eine Kreuzung aus Bourbon, Typica und Timor. Der Name „Tabi” bedeutet im Dialekt der Guambiano, einem indigenen Volk aus Kolumbien, „gut”. Das trifft es ziemlich genau, denn diese Bohne ist extrem unkompliziert zu brühen und dabei äußerst lecker mit spannenden Noten.
Sicherlich spielen neben der Varietät auch die fantastischen klimatischen Bedingungen und die Aufbereitung eine Rolle. Wilmers Finca liegt auf einer Höhe von 1.800 bis 1.950 Metern, und in San Agustín herrscht ein subtropisches Hochlandklima mit warmen Temperaturen und häufigen Niederschlägen. Das sorgt für gutes Wachstum und wohlgenährte Kaffeekirschen.
Wilmer hat den Kaffee nach der Ernte als „Washed“ aufbereitet. Die Kirschen wurden zunächst gefloatet und dann 24 Stunden lang fermentiert. Nach dem Entpulpen wurden die Bohnen 54 Stunden lang trocken fermentiert und anschließend 20 Tage lang auf Hochbetten zum Trocknen ausgelegt. Eine gute Entscheidung, denn so kann der NÁPOLES in der Tasse sein volles Potenzial entfalten.
Julians Brühempfehlung
Super easy zu brühen. Würde ein ganz klassisches Rezept für diesen Kaffee benutzen. Funktioniert aber auch kompakter.
Mein Rezept, mit dem ich sehr happy war, war:
1:16,6, 250ml Wasser, 15g Kaffee, mittlerer Mahlgrad (Commandante 25 Klicks), V60 (Dripper), 93°C
Alle 30 Sekunden 50 ml
Das Ergebnis war sehr balanciert, crispe Säure, intensive Süße, super juicy! Hammer Kaffee! Wow!

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